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Paria-Ausflug mit Hindernis

Ein Paria-Ausflug ist immer wieder für alle Paria-Pänz und ihre Familien. Auch Ausflugsziele, die sie schon kennen, werden gerne wieder angesteuert.

So ist ein Tagesausflug mit der Regionalbahn in die Eifel immer ein Garant für Zufriedenheit bei Eltern und Kindern, weil hier – mit ein paar einfachen Mitteln – direkt ein wahres Urlaubsgefühl entstehen kann. Deswegen packten wir einige Familien ein, die mal dringend einen Ortswechsel gebrauchen konnten, und machten uns auf den Weg.

Paria-Ausflug nach Nettersheim

S.O.S. – das Essen ist weg

Schon zu Beginn gestaltete sich unsere Tagesreise spannend. Denn: Nachdem wir aus dem Deutzer Bahnhof ausfuhren, zeigte ein Kind aus dem Fenster und rief zu unserem Mitarbeiter der Paria Stiftung: „Schau mal! Der kleine Wagen da draußen auf dem Bahnsteig sieht genauso aus wie der, den du dabei hattest!“

Viele Kinder und ein Verpflegungswagen – wenn da die Aufmerksamkeit darauf liegt, dass alle Paria-Pänz auch wirklich im Zug sitzen, kann schon mal das ein oder andere vergessen werden. Doch: Ohne Verpflegungswagen ist so ein Ausflug nur halb so schön.

Die Polizei, dein Freund und Helfer

Ein Anruf bei der Polizei war hilfreich, zumal in heutigen Zeiten ein stehengelassener Gegenstand schnell zu einem Bombenalarm führen kann. Die Polizei leitete die Information schnell weiter und der DB-Sicherheitsdienst übernahm den Fall „Verpflegung sichern“. Nur wie kamen Würstchen, Salat und Brot jetzt wieder zur Ausflugsgruppe. Unser ganz persönlicher Paria-Notdienst holte das gute „Zeug“ ab und brachte es uns in die Eifel. So musste keiner von uns Hunger leiden.

Nett in Nettersheim

Die Zeit bis zum nachgereichten Picknick wurde mit ausgiebigen Spielen und einem kleinen Museumsbesuch genutzt. Im Eifelhaus erfuhren die Kinder einiges über die Natur der Umgebung und auch zu den Römern, die hier viele Spuren hinterlassen haben – sehr kindgerecht gestaltet. Mit viel Spiel zum Thema, einer Duftorgel und tollen weiteren Dingen zum Ausprobieren konnten die Kinder für die Themen begeistert werden.

Danach wusste auch der 8-jährige Ibrahim wer die Römer waren. Denn: Zuvor hatte er vermutet, dass es die sehr behaarten Menschen seien – „Naa die, die halt so ähnlich wie Affen aussehen!“ Wen er wohl meinte? 😉

Nach gegrillten Würstchen, Salaten und köstlichen, internationalen Leckereien zogen wir auf den Wanderweg. Mehrere Stationen zum Lernen und Staunen bietet der Löwenzahn-Erlebnispfad und wenngleich er auch nur 5,5 Kilometer lang ist, reicht es für manche „Stadtkinder“, um abends müde ins Bett zu sinken.

Spaß ohne Handy

Wir freuen uns jedes Mal, dass die Kinder so viel Freude bei den Ausflügen haben und ganz ohne mobile Spiele, Chats oder Apps auskommen. Denn: Hier gab es viel zu viel in der realen Welt zu erleben – zu sehen, riechen, schmecken und fühlen. Und bestimmt bleibt davon sehr viel hängen.

Wissenswertes lernen die Paria-Kids in der realen Welt

So weiß jetzt auch die 11jährige Selma was ein Naturschutzgebiet ist und warum manche Menschen Insektenhotels in ihre Gärten platzieren…

 

Zeltfreizeit – Ein Fahrrad-Ausflug für unsere Paria-Kids und -Teens

Eines unserer Schwerpunktthemen ist es, Kindern und Jugendlichen aus Köln, die in schwierigen Umständen leben, eine Auszeit von ihrem Alltag zu ermöglichen, wie hier bei der Zeltfreizeit. Hier freuen wir uns, wenn wir durch die Unterstützung anderer, Ausflüge mit erfahrenen Pädagogen organisieren können. Diese Mal konnten wir mit den Paria-Kids dank „wir helfen“ sogar eine mehrtätige Tour machen. Und so war’s:

Mit Bahn und Fahrrad an den See

Mit einigen unserer Kinder und Jugendlichen zwischen 11 und 15 Jahre fuhren wir mit der Regionalbahn vom Kölner Hauptbahnhof nach Blankenheim. Hier hieß es: in den Sattel, denn wir schwangen uns auf das Fahrrad. Ziel: ein nicht weit entfernter Campingplatz in der Eifel.

 

Pannen, Pech und trotzdem Spaß

Wir kamen nicht sehr weit, denn:  Ein Hinterreifen war platt. So gut, dass wir unseren Pädagogen Markus dabei hatten. Er hat bereits sehr viel Erfahrung in der Durchführung von Fahrrad-Freizeiten mit Kindern. Dabei hat er mit einer Kleingruppe sogar schon die Alpen überquert. Deswegen: ein platter Reifen – kein Problem. Schnell geflickt und dabei noch das Wissen weitergegeben. Weiter geht’s! Doch nach 10 Kilometern das nächste Pech: Diesmal leckte der Himmel  – ein wahrer Platzregen zeigte uns, dass die Natur nicht zu 100 Prozent berechenbar ist, denn am Morgen hieß es noch, dass uns strahlender Sonnenschein begleiten würde. Doch nach Regen folgt bekanntlich Sonnenschein – der war bei unserer Ankunft am Campingplatz auch wieder da, so nutzten wir die Chance, nach dem Aufbau der Zelte auf der „Biker-Wiese“ schnell in den Freilinger See zu steigen.

Darauf hatten wir uns soooo gefreut! Und es war sooooo kalt – dennoch erfrischend für einige der „unerschrockenen“ Paria-Kids. Danach rasch unter die warme Dusche gehüpft und was leckeres gegessen, kuschelten sich die Kinder relativ früh in ihre Zelte. Für einige war es die allererste Übernachtung in einem Zelt. Aufregung, frische Luft und Bewegung in der Natur taten ihr übriges – es wurde schnell sehr ruhig.

Auf dem Ahr-Rad-Weg unterwegs

Fleißig treten bis zum Campingplatz - Paria-Ausflug in die Eifel.Die Etappe des nächsten Tages sollte ca. 37 km lang sein und alte Fahrrad-Hasen sagten uns: Es geht fast nur bergab!!! Mit Letzteren reden wir nicht mehr (Scherz!), denn mit dem Campinggepäck kam es einigen Kindern vor, wie eine Fahrt durch die „Alpen“. Und tatsächlich: Am Ende des Tages waren aus den avisierten 37 km ganze 53 km geworden. Unser Sportpädagoge war stolz auf alle und diese reife Leistung. Gerade das jüngste Kind kämpfte sich durch und motivierte sich selbst. Respekt! Aber auch die älteren Kids kamen hier und dort an ihre Grenzen und so machten wir immer mal wieder eine ausgiebige Pause, betrachteten die Natur und führten schöne Gespräche.

Und anders als in Köln – hier gab es nicht an jeder Ecke einen Kiosk. Woher jetzt ein Eis bekommen? Die Dorf-Bäckerei hatte zum Glück nicht nur Brötchen, sondern auch „Gefrorenes“ – das schöne Landleben.

Um 19Uhr erreichten wir den zweiten Zeltplatz, den Campingplatz Sahrbachtal. Hier konnten die Kinder nach einem gemütlichen Grillabend am Bach spielen und lernten schnell andere Teenies kennen. Doch auch an diesem Tag wollten die müden Beine der meisten früh in den Schlafsack kriechen. Ausgepowert aber glücklich, und leichter ums Herz.

Am dritten Tag ging es dann wieder zurück: Erst ein Stückchen mit der Bahn und dann auf dem Rhein-Radweg zurück nach Kölle, wo die Eltern ihre Kinder wieder in Empfang nehmen konnten.

Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich bei „wir helfen“ bedanken, einer Aktion des Kölner Stadtanzeigers, die diese kleine Zeltfreizeit im Rahmen eines Projektes erst ermöglichte.