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Eine Zeltfreizeit im Norden mit „Hochs“ und „Tiefs“

Die Paria Stiftung bietet bereits seit vielen Jahren Jugend- oder Familienfreizeiten während der Schulferien an – dieses Mal eine Zeltfreizeit im Norden. Manchmal setzen sich diese Freizeiten aus Teilnehmenden der verschiedenen Gruppenangebote der Stiftung zusammen und manchmal sind sie thematisch gebunden. Letzteres zum Beispiel bei unserer Veranstaltungsserie „Raus aus dem Netz und rein in die Natur“, die durch den Verein wir helfen, des Kölner Stadtanzeigers, gefördert wird und der Mediensuchtprävention dienen soll.

Zeltfreizeit in Neuharlingersiel

Insgesamt hatten wir fünf Familien eingeladen, die dort in fünft komplett eingerichtete neue Familienzelte ziehen durften. Dabei war uns wichtig, zum einen Teilnehmer zu haben, die Anregungen für Freizeit brauchen ohne „Netz“, zum anderen Familien Urlaub zu ermöglichen, die sich einen solchen sonst nicht gönnen können. Zur guten Mischung gehört für uns dabei auch, Vorbilder mit an Bord zu haben, daher gab es ebenfalls Familien, die in ihrer Freizeit gerne real statt digital unterwegs sind.

Zelte und Ausrüstung hatten wir im Frühjahr als „Nutznießer“ der RTL-Gameshow „Alles auf Freundschaft“ erhalten, als sich Fernsehkoch Tim Melzer und Popsänger Sascha, als Gewinner der Show, für die Paria Stiftung einsetzten.

Wunderschöne Zeltlager

Unsere MitarbeiterInnen fuhren schon einen Tag vor den Teilnehmenden gen Norden, um dort alle Vorbereitungen zu treffen. Die „Gäste“ sollten ihr Feriendomizil bei Ankunft als „einladend“ erleben. Und so wurde bis kurz vor Eintreffen noch hier und dort ein bisschen gefeilt.

Dann war es so weit: Markus und Gaby fuhren zum Hafen, um die Teilnehmer zu begrüßen, die mit dem Bus dort ankamen.

Zelten – das muss man mögen

Unsere Familien waren leider nicht alle so begeistert von unseren Zelten wie wir. Einige alleinerziehende Mütter war es zu viel „Natur-Erlebnis“, doch auch dafür fand sich eine Lösung, denn in einem angrenzenden Haus – in dem die Paria Stiftung einen Raum für Schlechtwetter-Aktivitäten reserviert hatte – gab es auch einen Schlafraum. Hier wurden die Mütter mit ihren Kindern, auch mit genug Abstandsmöglichkeiten nach Corona-Hygienevorschriften, untergebracht.

Ausflug 1 – Haustierpark

Unser erster Ausflug ging, zunächst bei strahlendem Sonnenschein, in einen nahe gelegenen Haustierpark: Hier durften Tiere bestaunt und ein paar auch gestreichelt oder gebürstet werden. Einen wunderschönen Bauerngarten, mit einheimischen Blumen und Kräutern gab es dort auch. Und natürlich einen tollen Spielplatz, der die Kinder einlud ihre Energien los zu werden.

So verbrachten wir alle gemeinsam einen schönen und harmonischen Vormittag.

Am Nachmittag machte das Wetter aus dem geplanten Strandspaziergang durch starken Regen einen Strich durch die Rechnung. So wurde es im Gemeinschaftsraum des Hauses mit Pinsel und Farben kreativ.

Ausflug 2 – Spiekeroog

Der nächste Tag startete dann doch mit einer Abreise einer Mutter mit ihren Kindern. Ein Streit zwischen zwei Frauen ließ sich leider nicht kitten.

Mit dem Rest ging es dann nach Spiekeroog – das pure Inselglück.

Alle hatten super gute Laune und freuten sich sehr bei dem Marsch über die Insel und über den Strand. Die Kinder freuten sich aber am meisten, als sie das schöne Piratenschiff fanden, dass sie erobern durften.

„Tief“ im Anflug

Leider lässt sich bei solchen Freizeiten nicht planen, wie sich die Familien untereinander verstehen. Und gerade bei Familien, wo es seelische Verletzungen durch die familiäre Situation gab, können Gefühle auch überschäumen. So mussten wir uns nach einem weiteren Streit zwischen zwei Müttern auch von diesen verabschieden. Wir freuen uns jedoch, dass sie zumindest ein paar schöne Tage mit ihren Kindern an der Nordsee verbringen konnten.

Ende gut, alles gut!

Mit den restlichen Familien hatten wir noch zwei wunderschöne weitere Tage vor Ort „Ich möchte so gerne einmal echte Robben sehen“ sagte Mutter. Kein Problem: Wir organisierten eine Fahrt nach Norddeich, wo die Robbenaufzuchtstation ist. Leider war es dort so voll, dass sich die Gruppe entschloss, lieber ins Waloseum zu gehen. Ein Museum über die örtliche Fauna und Flora und vor allem das Leben unter Wasser und im Wattenmeer und siehe da: Auch dort gibt es eine kleine Aufzuchtstation. So kam unsere Teilnehmerin zu ihrem lang ersehnten Wunsch und konnte die kleinen Heuler in der Livesituation erleben. Nach Strand, Watt, Sonne und Regen, kehrten wir zurück nach Köln.

Unsere Mitarbeiter lieben ihren Job sehr und freuen sich über glückliche Kinderaugen. Doch wir wissen auch, dass schwierige Situationen aufkommen können. Manchmal ist dies sehr anstrengend, dennoch freuen wir uns auf die nächste Zeltfreizeit mit den Paria Kids.

Zeltfreizeit – Ein Fahrrad-Ausflug für unsere Paria-Kids und -Teens

Eines unserer Schwerpunktthemen ist es, Kindern und Jugendlichen aus Köln, die in schwierigen Umständen leben, eine Auszeit von ihrem Alltag zu ermöglichen, wie hier bei der Zeltfreizeit. Hier freuen wir uns, wenn wir durch die Unterstützung anderer, Ausflüge mit erfahrenen Pädagogen organisieren können. Diese Mal konnten wir mit den Paria-Kids dank „wir helfen“ sogar eine mehrtätige Tour machen. Und so war’s:

Mit Bahn und Fahrrad an den See

Mit einigen unserer Kinder und Jugendlichen zwischen 11 und 15 Jahre fuhren wir mit der Regionalbahn vom Kölner Hauptbahnhof nach Blankenheim. Hier hieß es: in den Sattel, denn wir schwangen uns auf das Fahrrad. Ziel: ein nicht weit entfernter Campingplatz in der Eifel.

 

Pannen, Pech und trotzdem Spaß

Wir kamen nicht sehr weit, denn:  Ein Hinterreifen war platt. So gut, dass wir unseren Pädagogen Markus dabei hatten. Er hat bereits sehr viel Erfahrung in der Durchführung von Fahrrad-Freizeiten mit Kindern. Dabei hat er mit einer Kleingruppe sogar schon die Alpen überquert. Deswegen: ein platter Reifen – kein Problem. Schnell geflickt und dabei noch das Wissen weitergegeben. Weiter geht’s! Doch nach 10 Kilometern das nächste Pech: Diesmal leckte der Himmel  – ein wahrer Platzregen zeigte uns, dass die Natur nicht zu 100 Prozent berechenbar ist, denn am Morgen hieß es noch, dass uns strahlender Sonnenschein begleiten würde. Doch nach Regen folgt bekanntlich Sonnenschein – der war bei unserer Ankunft am Campingplatz auch wieder da, so nutzten wir die Chance, nach dem Aufbau der Zelte auf der „Biker-Wiese“ schnell in den Freilinger See zu steigen.

Darauf hatten wir uns soooo gefreut! Und es war sooooo kalt – dennoch erfrischend für einige der „unerschrockenen“ Paria-Kids. Danach rasch unter die warme Dusche gehüpft und was leckeres gegessen, kuschelten sich die Kinder relativ früh in ihre Zelte. Für einige war es die allererste Übernachtung in einem Zelt. Aufregung, frische Luft und Bewegung in der Natur taten ihr übriges – es wurde schnell sehr ruhig.

Auf dem Ahr-Rad-Weg unterwegs

Fleißig treten bis zum Campingplatz - Paria-Ausflug in die Eifel.Die Etappe des nächsten Tages sollte ca. 37 km lang sein und alte Fahrrad-Hasen sagten uns: Es geht fast nur bergab!!! Mit Letzteren reden wir nicht mehr (Scherz!), denn mit dem Campinggepäck kam es einigen Kindern vor, wie eine Fahrt durch die „Alpen“. Und tatsächlich: Am Ende des Tages waren aus den avisierten 37 km ganze 53 km geworden. Unser Sportpädagoge war stolz auf alle und diese reife Leistung. Gerade das jüngste Kind kämpfte sich durch und motivierte sich selbst. Respekt! Aber auch die älteren Kids kamen hier und dort an ihre Grenzen und so machten wir immer mal wieder eine ausgiebige Pause, betrachteten die Natur und führten schöne Gespräche.

Und anders als in Köln – hier gab es nicht an jeder Ecke einen Kiosk. Woher jetzt ein Eis bekommen? Die Dorf-Bäckerei hatte zum Glück nicht nur Brötchen, sondern auch „Gefrorenes“ – das schöne Landleben.

Um 19Uhr erreichten wir den zweiten Zeltplatz, den Campingplatz Sahrbachtal. Hier konnten die Kinder nach einem gemütlichen Grillabend am Bach spielen und lernten schnell andere Teenies kennen. Doch auch an diesem Tag wollten die müden Beine der meisten früh in den Schlafsack kriechen. Ausgepowert aber glücklich, und leichter ums Herz.

Am dritten Tag ging es dann wieder zurück: Erst ein Stückchen mit der Bahn und dann auf dem Rhein-Radweg zurück nach Kölle, wo die Eltern ihre Kinder wieder in Empfang nehmen konnten.

Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich bei „wir helfen“ bedanken, einer Aktion des Kölner Stadtanzeigers, die diese kleine Zeltfreizeit im Rahmen eines Projektes erst ermöglichte.